Elena Semechin und Michael Heuer beim Spaziergang über den KiezIm Jahr 2015 beendete Elena bei uns im bbs nürnberg ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin und verließ das Internat in Richtung Berlin. Dort bezog sie eine kleine Wohnung im Stadtteil Lichtenberg und nahm das Training am Paralympischen Stützpunkt auf. Damals hieß sie mit Nachnamen auch noch Krawzow.

Jetzt heißt sie seit 1. November Semechin und lebt im Stadtteil Weißensee. Dort habe ich sie am vergangenen Wochenende besucht. Bei einem Spaziergang durch den Kiez, wie der Berliner seinen Stadtteil nennt, konnte ich mir ein Bild machen, warum es Elena in der Hauptstadt so gut gefällt. Ihre Wohnung liegt nur 3km vom Sportforum entfernt, auf dem sich auch die Schwimmhalle befindet, ihr täglicher Arbeitsplatz. Rund um ihre Wohnung ist zu Fuß alles schnell zu erreichen, was sie so im Alltag braucht. Ein Markt mit vielen Anbietern unterschiedlicher Nationen, alle möglichen Läden und natürlich ihr „Lieblings-Italiener“.

Mittlerweile ist Elena in der Lage, von ihrem Sport und den Einnahmen „drumherum“ leben zu können. Dafür trainiert sie 30 Stunden pro Woche und hat eine Menge Schreibkram zu erledigen. In den nächsten Wochen reist sie nach Düsseldorf und Hameln, um sich mit Sponsoren zu treffen und Vorträge zu halten. 

Die Entfernung des Tumors in ihrem Gehirn hat sie sehr gut überstanden und auch schon wieder mit leichtem Landtraining begonnen. In ca. 6 Wochen darf sie auch wieder ins Wasser. Am 4. Dezember hofft sie, als einzige Berliner Gewinnerin einer Goldmedaille zur Sportlerin des Jahres gewählt zu werden.

Elena gab mir beim Abschied noch viele liebe Grüße mit auf den Weg, an alle im bbs nürnberg, die sie kennen und schätzen gelernt haben, im täglichen Miteinander in der Internatsgruppe, in unseren Schulen und beim Sport.

Bericht: Michael Heuer
FreiZeitZentrum