Eine sehr besondere Staffel geht dieses Jahr am 01. Juli 2018 bei der Datev Challenge Roth für CharityCycling e.V. an den Start. Eine Handicap-Staffel, die das Engagement des Vereins für Integration im Sport auf eine ganz besondere Art und Weise unterstreicht. Die drei Athleten mit Ihren Begleitern nehmen die 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad und 42 km Laufen in Angriff. Mit den Profis, die bestimmt wieder von über 200.000 Zuschauern begleitet werden, darf auch diese besondere Staffel mit der Startschwimmerin Lena Welsch vom Bildungsinstitut für Blinde und Sehbehinderte Nürnberg um 6:30 Uhr an den Start gehen. Den zweiten Part auf dem Renntandem übernehmen Peter Renner als Tandempilot mit seinem sehbehinderten Sozius Tim Kleinwächter. Hier eine kleine Rückblende des Herzstücks dieser Staffel: Mit den hohen Ambitionen beide nationalen Titel, sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen zu verteidigen waren Peter Renner und Tim Kleinwächter vom Baiersdorfer Herrmann Radteam nach Köln zu den diesjährigen Deutschen Meisterschaften im Paracycling angereist. Diese wurden wie im letzten Jahr im Rahmen eines Europacups mit internationaler Beteiligung bei den traditionellen Cologne Classics ausgetragen.

Beim Einzel-Zeitfahren in Elsdorf bei Köln landete das heimische Duo am Ende nur knappe 12 Sekunden hinter den paralympischen Silbermedaillengewinnern Banga/Van Leuwen aus den Niederlanden.

In der Wertung um die Deutsche Meisterschaft gewannen sie die Goldmedaille mit über 4 Minuten Abstand zur nächsten deutschen Konkurrenz. Im Vergleich zum Vorjahr konnten sie sich auf gleicher Strecke eindrucksvoll steigern.

Am darauffolgenden Tag wollten Kleinwächter und Renner das Projekt doppelte Titelverteidigung perfekt machen. Alles lief nach Plan, sie konnten sich mit drei weiteren Tandems gleich in der ersten Runde an die Spitze setzen. Alles deutete auf einen Zweikampf zwischen dem holländischen Vortragessieger und dem Herrmann-Renntandem hin.

Doch dann kam großes Pech dazu, bei einem der kraftvollen Antritten riss die Synchronkette, welche bei einem Tandem dafür sorgt, dass auch der Pilot seine volle Kraft auf das Hinterrad übertragen kann. Dies bedeutete das Aus für das Rennen um das Trikot mit dem begehrten Schwarz-rot-goldenem Brustring.

"Das ist Radsport“, so der Engelthaler Arzt Peter Renner "…191 cm Kette trennten uns heute sprichwörtlich vom Erfolg".

Aufgrund der starken Leistung im Zeitfahren wurden Kleinwächter und Renner kurz darauf durch den deutschen Bundestrainer für die Weltmeisterschaften im italienischen Maniago sowie das Weltcupfinale im kanadischen Baie/Comeau im August nominiert. Ab jetzt beginnt für das Tandemgespann die intensive Vorbereitungsphase. Das nächste Zwischenziel ist für beide ein Heimspiel bei dem sie nicht nur eine gute Figur abgeben wollen, sondern mit ihrer Charity-Staffel auf ihr ganz besonderes Anliegen aufmerksam machen wollen. Diese drei Athlethen mit Handicap wollen im Namen des heimischen CharityCycling e.V. für Furore sorgen und zeigen was trotz Beeinträchtigung im Sport möglich ist. Mit der Spendenaktion wollen Sie selbst Ihren Teil für eine gute und nachhaltige Sportförderung im Behindertensport beitragen. "Wir wollen gerade hier in der Region zeigen was möglich ist und anderen Menschen den ersten Schritt ins Schwimmbecken, in die Laufschuhe oder z. B. auch auf den Tandemsattel leichter machen." So Kleinwächter, der selbst nach einem schweren Radunfall vor gut 10 Jahren fast vollständig erblindete.

Alle Spenden gehen direkt und in voller Höhe an die Ausdauersportgruppen des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte in Nürnberg.